Wann soll ich Lebensmittel wegwerfen? Zahlen & Tricks
Jedes Jahr werfen wir allein in Deutschland mehrere Millionen Tonnen Nahrungsmittel weg, obwohl ein Großteil davon noch genießbar ist. Wer ein paar einfache Tipps befolgt, kann Lebensmittel gezielter verbrauchen, weniger wegwerfen und so CO2 vermeiden.
- Sie finden, es landen zu viele Lebensmittel im Müll?
- Wollen auch Sie weniger Lebensmittel wegwerfen?
- Sie fragen sich, was der Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchs-/Verfallsdatum ist?
Lebensmittel wegwerfen? Das will wohl niemand. Trotzdem landen hierzulande laut einer Studie des Bundesumweltministeriums jedes Jahr mindestens 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. In rund 27 Prozent aller Haushalte werden laut Umweltbundesamt mindestens einmal pro Woche Lebensmittel weggeworfen. Dass liegt vor allem am kaum ausgeprägten Bewusstsein für die Folgen des Wegwerfens und an einer geringen Wertschätzung für Lebensmittel insgesamt. Schätzungsweise die Hälfte der Lebensmittelverschwendung ist vermeidbar – mit einfachen Tricks.
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Was sagt das Mindesthaltbarkeitsdatum?
Ein bedeutendes Missverständnis im Umgang mit Lebensmitteln liegt beim Mindesthaltbarkeitsdatum . Einmal überschritten ist es für viele Verbraucher das Signal zum Wegwerfen. Aber: Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum! Es wird vom Hersteller ausgewiesen und garantiert dem Kunden lediglich, dass produktspezifische Eigenschaften (wie zum Beispiel die Cremigkeit beim Joghurt) bis zum angegebenen Datum gewährleistet sind. Auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sind viele Produkte noch genießbar.
Trotzdem reagieren Verbraucher aus Unwissenheit oft verunsichert:
- Darf man den abgelaufenen Joghurt noch essen, wenn er nicht riecht oder schimmelt?
- Darf man welkes Obst und Gemüse noch verwerten?
- Oder sollte man zur Sicherheit lieber alle abgelaufenen Lebensmittel wegwerfen?
Die Initiative „Zu gut für die Tonne“ hat einen einfachen wie genialen Rat: Trauen Sie Ihren Sinnen! Alles, was gut riecht, aussieht und schmeckt, ist sehr wahrscheinlich auch noch genießbar. Speziell bei Konserven oder trockenen Lebensmitteln wie Reis oder Nudeln sagt das Mindesthaltbarkeitsdatum kaum etwas über den Zeitpunkt aus, ab dem diese Lebensmittel nicht mehr gegessen werden sollten.
Wie wichtig ist das Verfallsdatum beziehungsweise Verbrauchsdatum?
Frische Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch erhalten dagegen ein sogenanntes Verfallsdatum oder Verbrauchsdatum. Dieses sollten Verbraucher unbedingt beachten und nach Ablauf dieses Datums das entsprechende Lebensmittel nicht mehr verzehren, sondern wegwerfen. Denn hier besteht tatsächlich die Gefahr, dass ein Lebensmittel keimbelastet und gesundheitsschädigend sein könnte.
Mit diesen Tricks weniger Lebensmittel wegwerfen:
- Erst planen, dann kaufen: Mit einem einfachen Einkaufszettel oder einer entsprechenden App weiß man im Laden, was zu Hause fehlt – und kauft zielgerichtet und nicht zu viel.
- Richtig lagern hält länger: Nicht alle Lebensmittel sind gleich. Deshalb ist auch die beste Art sie aufzubewahren, nicht für alle gleich. Richtig verpackt und am richtigen Ort aufbewahrt, halten Lebensmittel einfach länger.
- Überblick behalten: Neue Ware hinten ins Regal oder in den Kühlschrank, ältere nach vorne – so weiß man immer, was als nächstes verbraucht werden soll.
- Zu viel gekocht? Reste halten sich gut verschlossen mehrere Tage im Kühlschrank und können alternativ auch portionsweise eingefroren werden.
- Zu viel bestellt? Wenn die Portion im Restaurant zu groß war, lassen Sie sich die Reste einfach einpacken – und per App lässt sich noch mehr aus Restaurants retten.
- Ein Wochen-Speiseplan hilft, weniger Lebensmittel wegzuwerfen. Wer darauf achtet, dass verschiedene Rezepte im Laufe einer Woche zum Teil die gleichen Zutaten haben oder man Reste gleich für den nächsten Tag einplant, kommt mit weniger Lebensmitteln aus.
- Gerade bei Obst und Gemüse gibt es viele Rezepte, mit denen man aus welkem Salat oder verschrumpelten Möhren ein leckeres Gericht zubereiten kann. Internet-Communitys und Blogs für Rezepte bieten hier viele Anregungen.
Weniger Lebensmittel wegwerfen – gut für die Geldbörse und das Klima!
Ein behutsamer und wertschätzender Umgang mit Lebensmitteln schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch unser Klima. Denn allein die CO2-Emissionen für das Erzeugen von Lebensmitteln liegen laut Umweltbundesamt in Deutschland im Schnitt bei einer halben Tonne pro Person. Bei mehr als 80 Millionen Deutschen sind die Klimabelastungen immens – und das Potenzial zum Vermeiden von CO2 ebenso.