Was ist regionales Essen? Tipps zum Klimaschutz

Als regionales Essen werden Rohstoffe oder Lebensmittel aus der Region bezeichnet, die dort auch verarbeitet, verpackt und verkauft werden. Kurze Transportwege sorgen meist für niedrigere CO2-Emissionen. Für den Begriff „regionales Essen“ gibt es jedoch keine einheitlichen Normen.

  • Sie fragen sich, woran Sie regionales Essen erkennen?
  • Wüssten Sie gern, ob regionales Essen für mehr Klimaschutz sorgt?
  • Wollen Sie wissen, worauf Sie beim Einkaufen von Essen noch achten sollten?

Regionales Essen ist für viele Verbraucher offenbar schon Alltag. Laut Bundeszentrum für Ernährung bevorzugen rund zwei Drittel Lebensmittel aus ihrer Umgebung. Vor allem kürzere Transportwege sorgen in der Regel für weniger CO2, wie durchschnittliche Werte für Gemüse und Obst von „Umwelt im Unterricht“ zeigen:

Regionca. 230 Gramm CO2 pro Kilo
andere europäische Länderca. 460 Gramm CO2 pro Kilo
Übersee per Schiffca. 570 Gramm CO2 pro Kilo
Übersee per Flugzeugca. 11.000 Gramm CO2 pro Kilo

Für die Auszeichnung als regionales Essen gibt es jedoch keinerlei verbindliche Vorgaben – und regional ist nicht gleich komplett regional.

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Für die einzelnen Orte vom Anbau bis zur Verpackung ist eine Kennzeichnung nicht vorgeschrieben. Deshalb kann es zu langen Transportwegen kommen, die für den Verbraucher nicht erkennbar sind – wie bei Nordseekrabben, die in Marokko gepult werden oder bei bayerischem Joghurt mit Erdbeeren aus Spanien.

Tests für regionales Essen fallen ziemlich ernüchternd aus: Die Zeitschrift Ökotest hat im Jahr 2015 106 regionale Lebensmittel untersucht und nur 26 als „lupenrein regional“ bewertet. Also stammen lediglich bei etwa einem Viertel die Rohstoffe aus der angegebenen Region und wurden auch dort verarbeitet, verpackt und verkauft.

Tipps zum Erkennen von regionalem Essen

Um regionales Essen ausmachen zu können, sind Verbraucher meist auf freiwillige Angaben der Hersteller angewiesen. Nur in wenigen Fällen gibt es aussagekräftige oder gar verpflichtende Angaben zur Regionalität:

  • Unverarbeitete Lebensmittel: Bei Obst, Gemüse und ähnlichem sind oft Angaben zum Erzeuger mit Ort oder zumindest Region zu finden. Darauf können Sie achten oder danach fragen.
  • Eiercode: Innerhalb der EU gibt es eine einheitliche Eierkennzeichnung. Bei „0-DE-1123456“ steht beispielsweise die „11“ für Berlin. So lassen sich Eier aus einem Bundesland erkennen. Die Adresse auf der Verpackung ist die des Verpackers, nicht die des Stalls.
  • Geschützte Ursprungsbezeichnung: Gibt es eine sogenannte „g.U.-Kennzeichnung“, kommen die Rohstoffe aus der angegebenen Region und wurden auch dort verarbeitet.
  • Regionalfenster: Auf dem Label ist zu sehen, woher die Hauptzutaten stammen und wo sie verarbeitet wurden. Bisher sind damit jedoch erst rund 4.000 Produkte gekennzeichnet.

Weitere Tipps hat die Verbraucherzentrale zusammengestellt, unter anderem zu irreführenden Begriffen sowie zu Regionalinitiativen, Regionalmarken und Bundesländer-Qualitätszeichen.

Wie Sie noch mehr Emissionen vermeiden

Neben der Regionalität spielen weitere Faktoren eine große Rolle für weniger CO2. Auf sechs Dinge sollten Sie achten:

  1. Wer kein Fleisch oder andere tierische Produkte isst, kann rund 50 Prozent der Emissionen vermeiden. Greifen Sie also möglichst häufig zu veganem oder vegetarischem regionalen Essen.
  2. Ökologische Landwirtschaft verursacht bis zu 20 Prozent weniger CO2 als konventionelle. Wählen Sie deswegen am besten regionales Bio-Essen.
  3. Kühlungen und Gewächshäuser sorgen für zusätzliche Emissionen. Kaufen Sie daher bevorzugt regionales Essen passend zur Saison.
  4. Verpackungen können ebenfalls für unnötiges CO2 sorgen. Wählen Sie deshalb vor allem frisches regionales Essen ohne oder mit wenig Verpackung und verwenden Sie Mehrweg- statt Einwegbehälter. Bei haltbarem Essen gibt es laut Öko-Institut keine allzu großen CO2-Unterschiede zwischen tiefgekühlt, im Glas oder in der Konservendose.
  5. Für den Transport von regionalem Essen entsteht nicht nur CO2 bei Handel und Herstellern, sondern auch durch die Verbraucher. Transportieren Sie deshalb Ihren Einkauf möglichst zu Fuß, per Fahrrad oder mit Bus und Bahn anstatt mit dem Auto.
  6. Schätzungsweise ein Drittel aller Lebensmittel landen im Müll statt auf dem Teller – entsprechend groß sind die unnötigen Emissionen von der Ernte bis zur Zubereitung. Versuchen Sie deswegen, möglichst keine Lebensmittel wegzuwerfen.

Fakten im Vergleich

Wie schneiden verschiedene Ernährungsweisen ab? *

Veganer ca. 940 kg

ca. 940 kg
48%

Vegetarier ca. 1.160 kg

ca. 1.160 kg
60%

Flexitarier ca. 1.480 kg

ca. 1.480 kg
76%

Fleischesser ca. 1.950 kg

ca. 1.950 kg
100%
Quelle: Umweltbundesamt

Veganer ca. 2.600 Euro

ca. 2.600 Euro
76%

Vegetarier ca. 2.550 Euro

ca. 2.550 Euro
75%

Flexitarier ca. 3.200 Euro

ca. 3.200 Euro
94%

Fleischesser ca. 3.400 Euro

ca. 3.400 Euro
100%
Quellen: Deutsche Gesellschaft für Ernährung, VEBU

Veganer ca. 710 m3

ca. 710 m3
40%

Vegetarier ca. 1.060 m3

ca. 1.060 m3
60%

Flexitarier ca. 1.580 m3

ca. 1.580 m3
90%

Fleischesser ca. 1.760 m3

ca. 1.760 m3
100%
Quelle: Water Footprint Network

Veganer ca. 10 Tiere

ca. 10 Tiere
100%

Vegetarier ca. 10 Tiere

ca. 10 Tiere
100%

Flexitarier ca. 5 Tiere

ca. 5 Tiere
50%

Fleischesser ca. 0 Tiere

ca. 0 Tiere
0%
Quelle: blitzrechner.de

* durchschnittliche Werte pro Person und Jahr

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Shia Su, Bochum
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Alexis Goertz, Berlin

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