Was sind regionale Lebensmittel? Die besten Tipps
Regionale Lebensmittel sind aus der angegebenen Region stammende Rohstoffe oder Lebensmittel, die dort auch verarbeitet, verpackt und vertrieben werden. Deren kurze Transportwege bedeuten meist niedrigere CO2-Emissionen. Der Begriff „regionale Lebensmittel“ ist jedoch rechtlich nicht geschützt.
- Sie wollen wissen, wie Sie regionale Lebensmittel von anderen unterscheiden?
- Fragen Sie sich, ob regionale Lebensmittel wirklich für mehr Klimaschutz sorgen?
- Wüssten Sie gern, worauf Sie beim Einkaufen von Lebensmitteln noch achten sollten?
Regionale Lebensmittel liegen laut Bundeszentrum für Ernährung im Trend: Rund zwei Drittel der Verbraucher bevorzugen Lebensmittel aus ihrer Umgebung. Durch kürzere Transportwege verursachen sie in der Regel weniger CO2. Allerdings gibt es keinerlei Vorgaben für die Auszeichnung als regionales Lebensmittel.
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Tests fallen entsprechend ernüchternd aus: So hat die Zeitschrift Ökotest im Jahr 2015 insgesamt 106 regionale Lebensmittel untersucht und lediglich 26 als „lupenrein regional“ bewertet. Das heißt: Nur bei etwa einem Viertel stammten die Rohstoffe aus der angegebenen Region und wurden auch dort verarbeitet, verpackt und vertrieben.
Für die einzelnen Orte vom Anbau bis zur Verpackung ist eine Kennzeichnung nicht vorgeschrieben. Deshalb kann es zu langen Transportwegen kommen – etwa bei Nordseekrabben, die in Marokko gepult werden oder bei bayerischem Joghurt mit Erdbeeren aus Spanien. Wie viel CO2 bei unterschiedlicher Herkunft anfällt, zeigen durchschnittliche Werte für von Gemüse und Obst von „Umwelt im Unterricht“:
aus der Region | ca. 230 Gramm CO2 pro Kilo |
andere europäische Länder | ca. 460 Gramm CO2 pro Kilo |
Übersee per Schiff | ca. 570 Gramm CO2 pro Kilo |
Übersee per Flugzeug | ca. 11.000 Gramm CO2 pro Kilo |
Tipps für regionale Lebensmittel
- Unverarbeitete Lebensmittel: Bei Kartoffeln, Äpfeln oder Ähnlichem sind Angaben zum Erzeuger mit Ort oder zumindest Region üblich. Danach sollten Sie suchen oder fragen.
- Eiercode: In der EU gilt eine einheitliche Eierkennzeichnung. Zum Beispiel steht bei „0-DE-1123456“ die „11“ für Berlin. So lassen sich zumindest Eier aus einem Bundesland identifizieren. Auf der Verpackung ist übrigens meist nur die Adresse des Verpackers zu finden, aber nicht die des Stalls.
- Geschützte Ursprungsbezeichnung: Gibt es eine „g.U.-Kennzeichnung“, kommen die Rohstoffe aus der angegebenen Region und wurden auch dort verarbeitet.
- Regionalfenster: Das Label gibt Auskunft darüber, woher die Hauptzutaten kommen und wo sie verarbeitet wurden. Bisher sind damit jedoch erst rund 4.000 Produkte gekennzeichnet.
Weitere Tipps zu Regionalinitiativen, Regionalmarken und Qualitätszeichen der Bundesländer sowie zu vielen irreführenden Begriffen hat die Verbraucherzentrale zusammengestellt.
Wie Sie noch mehr CO2-Emissionen beim Einkauf vermeiden
- Wer kein Fleisch oder andere tierische Produkte isst, kann rund 50 Prozent der Emissionen vermeiden. Greifen Sie also möglichst häufig zu veganem oder vegetarischem regionalen Essen.
- Ökologische Landwirtschaft verursacht bis zu 20 Prozent weniger CO2 als konventionelle. Wählen Sie deswegen am besten regionales Bio-Essen.
- Kühlungen und Gewächshäuser sorgen für zusätzliche Emissionen. Kaufen Sie daher bevorzugt regionales Essen passend zur Saison.
- Verpackungen können ebenfalls für unnötiges CO2 sorgen. Wählen Sie deshalb vor allem frisches regionales Essen ohne oder mit wenig Verpackung und verwenden Sie Mehrweg- statt Einwegbehälter. Bei haltbarem Essen gibt es laut Öko-Institut keine allzu großen CO2-Unterschiede zwischen tiefgekühlt, im Glas oder in der Konservendose.
- Für den Transport von regionalem Essen entsteht nicht nur CO2 bei Handel und Herstellern, sondern auch durch die Verbraucher. Transportieren Sie deshalb Ihren Einkauf möglichst zu Fuß, per Fahrrad oder mit Bus und Bahn anstatt mit dem Auto.
- Schätzungsweise ein Drittel aller Lebensmittel landen im Müll statt auf dem Teller – entsprechend groß sind die unnötigen Emissionen von der Ernte bis zur Zubereitung. Versuchen Sie deswegen, möglichst keine Lebensmittel wegzuwerfen.