Mein Klimaschutz:
Ziele, Zahlen, Fakten
Zahlen spielen eine wichtige Rolle beim Klimaschutz: vom globalen 2-Grad-Ziel bis hin zu Ihren individuellen CO2-Emissionen bieten sie Orientierung zu Handlungsbedarf und Potenzial. Doch woher stammen all diese Zahlen? Um welche Ziele geht es? Und wo gibt es weitere Fakten zum Klimaschutz?
Mit „Mein Klimaschutz“ wollen wir fürs Mitmachen motivieren und so einen Beitrag zu den Klimaschutz-Zielen der Weltgemeinschaft leisten. Das globale Ziel: die Erderwärmung deutlich unter 2 Grad Celsius halten und möglichst auf 1,5 Grad begrenzen. Das haben die Vertragsstaaten mit dem historischen Klimavertrag von Paris beschlossen. Für dieses Ziel leistet jeder Staat einen nationalen Beitrag. Der deutsche Beitrag: die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2030 gegenüber 1990 um mindestens 55 Prozent senken.
Um das zu erreichen, gibt es für die verschiedenen Bereiche Ziele in Form von Zahlen. Als Verbraucher haben Sie auf all diese Bereiche direkten Einfluss, wie konkrete Beispiele zeigen:
- Energiewirtschaft: Woher kommt in Ihrem Zuhause der Strom?
- Industrie: Welche Produkte wie Fahrzeuge oder Bekleidung kaufen Sie?
- Gebäude: Wie effizient wird bei Ihnen zu Hause geheizt?
- Verkehr: Wie legen Sie Ihren Weg zur Arbeit oder Schule zurück?
- Landwirtschaft: Welche Lebensmittel landen in Ihrem Einkaufswagen?
Wo Sie am meisten für den Klimaschutz tun können
An welcher Stelle der Einfluss für Sie als Verbraucher am größten ist, zeigt ein Bericht des Umweltbundesamts (UBA), der eine der zentralen Grundlagen für „Mein Klimaschutz“ ist. Die statistische Analyse macht deutlich, dass die durchschnittlich meisten CO2-Emissionen zu Hause anfallen:

Im Schnitt sind es zu Hause 52 Prozent, also mehr als die Hälfte. Unterwegs sind es 31 Prozent, beim Einkauf 17 Prozent. Als erstes sollten Sie deswegen zu Hause aktiv werden. Wir zeigen Ihnen, was Sie tun können und beschreiben dazu die Maßnahmen mit dem größten Potenzial zur CO2-Reduktion.
Wer gezielter vorgehen will, kann sich die Aufteilung der durchschnittlichen CO2-Emissionen im Detail ansehen:

Dabei fällt auf, dass es im Schnitt vier Schwerpunkte für CO2-Emissionen gibt:
- Heizung: 28 Prozent
- Mobilität (Alltag): 25 Prozent
- Küche: 16 Prozent
- Essen: 11 Prozent
Dagegen ist beispielsweise die Beleuchtung nur für durchschnittlich 2 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Es bringt deswegen mehr für den Klimaschutz, bei den vier Schwerpunkten anzusetzen und passende Maßnahmen für zu Hause, unterwegs und beim Einkauf auszuwählen.
Von durchschnittlichen zu individuellen CO2-Emissionen
Im Schnitt heißt, dass die CO2-Anteile auch anders ausfallen können. Wer zum Beispiel mehrmals pro Jahr mit dem Flugzeug in den Urlaub reist, wird einen wesentlich größeren Anteil bei „Mobilität (Urlaub)“ haben. Mit dem CO2-Rechner des UBA können Sie ermitteln, wie sich die Treibhausgas-Emissionen bei Ihnen verteilen und wie viel Sie wo vermeiden können.
- Details zu den durchschnittlichen CO2-Emissionen sind im bereits erwähnten UBA-Bericht zu finden: „Repräsentative Erhebung von Pro-Kopf-Verbräuchen natürlicher Ressourcen in Deutschland (nach Bevölkerungsgruppen)“.
- Einzelheiten zu den Klimaschutz-Zielen und den einzelnen Sektoren sowie andere Fakten rund um den Klimaschutz enthält eine lesenswerte Broschüre des Bundesumweltministeriums: „Klimaschutz in Zahlen“ (2019).
- Alle weiteren Quellen von „Mein Klimaschutz“ sind bei den jeweiligen Zahlen angegeben. Falls Ihnen eine Quelle fehlt oder Sie andere Fragen haben, helfen wir gern weiter.
Warum immer nur die Rede von CO2 ist
CO2 steht für Kohlendioxid und ist das wichtigste und bekannteste Treibhausgas. Aber nicht das einzige: Auch Methan (CH4), Lachgas (N2O) oder F-Gase (fluorierte Treibhausgase) gehören dazu. Alle wirken unterschiedlich stark auf das Klima. Um diese Wirkung vergleichen zu können, werden alle in CO2-Äquivalente (CO2eq, auch CO2e oder CO2-e) umgerechnet:
- CO2: 1 CO2eq
- Methan: 28 CO2eq
- Lachgas: 265 CO2eq
- F-Gase: 100–24.000 CO2eq
So lassen sich Treibhausgase nicht nur vergleichen, sondern auch einfacher zusammenfassen, zum Beispiel für einen Flug: Dabei wird nicht nur CO2 freigesetzt, sondern auch klimawirksamer Wasserdampf und Ozon. Zusammengefasst wird daraus eine bestimmte Menge CO2eq. Wenn die Rede von CO2 oder CO2-Emissionen ist, sind also oft CO2-Äquivalente gemeint.
Wie viel CO2 kompensiert ein Baum?
Beim Klimaschutz geht es in erster Linie um das Reduzieren der CO2-Emissionen. Um deutlich zu machen, wie groß das jeweilige Potenzial ist, haben wir bei vielen Antworten rund um Maßnahmen zum Klimaschutz Beispiele berechnet. Dort ist dann eine bestimmte Menge CO2 angegeben, die vermieden werden kann. Da ein solcher Wert, beispielsweise 500 kg CO2, für die meisten Verbraucher schwer einzuordnen ist, stellen wir einen Vergleich an: Wie viele Bäume sind nötig, um eine bestimmte Menge CO2 Jahr für Jahr zu kompensieren?
Bei der Antwort auf diese Frage kommt es auf eine ganze Reihe von Faktoren an: zum Beispiel auf die Größe und das Alter des Baumes, auf die Bodenqualität und die Wasserversorgung. Deswegen kommt auch hier ein durchschnittlicher Wert zum Einsatz. Durchschnittliche Angaben für heimische Bäume reichen meist von 10 bis 20 kg CO2 pro Jahr. Wir rechnen mit 12,5 kg CO2 pro Jahr, die eine Buche im Schnitt bindet. Weitere Fakten und Einzelheiten bietet beispielsweise ein Merkblatt der Bayerischen Forstverwaltung (PDF).
Wie viel CO2 können Sie vermeiden?
Jetzt wissen Sie, wie viel CO2 ein Baum pro Jahr in etwa kompensiert. Aber wie viel CO2-Reduktion schaffen Sie? Finden Sie es heraus – zum Beispiel mit den EnergiesparChecks oder dem Energiesparkonto von co2online.