Wie hoch sind die Kosten für Carsharing?
Die Kosten für Carsharing variieren stark. Eine Stunde kostet zwischen vier und 19 Euro. Die Kosten je Minute beginnen bei etwa 0,26 Euro, je Kilometer bei 0,69 Euro. Wer weniger als 5.000 bis 10.000 Kilometer pro Jahr fährt, hat mit Carsharing niedrigere Kosten als mit einem eigenen Auto.
- Sie fragen sich, ob sich Carsharing für Sie rechnet?
- Würden Sie gern die Carsharing-Kosten für Ihren konkreten Fall berechnen?
- Möchten Sie wissen, wie Sie die Kosten reduzieren und teure Überraschungen vermeiden können?
Carsharing-Kosten sind grundsätzlich klar definiert:
- ein Preis für Zeit oder Kilometer oder beides,
- eventuell eine monatliche oder jährliche Grundgebühr und
- eventuell eine einmalige Anmeldegebühr.
Die Kosten für ein eigenes Auto sind dagegen meist weniger klar definiert und so unberechenbarer. Denn Anschaffung, Steuern, Versicherung, Treibstoff, Wartung, Reifenwechsel, Reparaturen und Reinigung müssen in der Regel komplett selbst getragen werden.
Entscheidend für den Vergleich der Kosten zwischen Carsharing und eigenem Auto sind die pro Jahr gefahrenen Kilometer (km). Sind es weniger als 5.000 km (Berechnung der Stiftung Warentest) beziehungsweise weniger als 10.000 km (Berechnung des Bundesverbands CarSharing), verursacht Carsharing weniger Kosten. Das Verbrauchermagazin Finanztip hat errechnet, dass die jährlichen Carsharing-Kosten bei 5.000 km zwischen rund 900 und 1.500 Euro niedriger liegen als bei einem eigenen Auto.
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Je nach Standort-Konzept unterscheiden sich die Kosten fürs Carsharing. Bei festen Standorten (stationsbasiertes Carsharing) liegen die Kosten bei einem Kleinwagen zwischen vier und acht Euro pro Stunde; ohne feste Standorte („free floating“) zwischen 14 bis 19 Euro, wie der Bundesverband CarSharing berechnet hat. Je kürzer die Nutzungsdauer, desto geringer fallen jedoch die Unterschiede aus. Carsharing ohne feste Standorte bietet sich also eher für kürzere Fahrten an.
Auch je nach Anbieter unterscheiden sich die Carsharing-Kosten:
- Am häufigsten ist eine Kombination aus Zeitpreis und Kilometerpreis. Flinkster zum Beispiel verlangt mindestens 1,50 Euro je Stunde und 0,18 Euro je Kilometer.
- Anbieter ohne feste Standorte setzen meist auf einen Zeitpreis. Bei Car2Go sind es beispielsweise ab 0,26 Euro je Minute.
- Selten ist ein reiner Kilometerpreis. drive by verlangt zum Beispiel ab 0,69 Euro je Kilometer.
Neben den hier beschriebenen kommerziellen Anbietern gibt es auch privates Carsharing. Dabei stellen Privatpersonen ihr Fahrzeug anderen zur Verfügung – über kommerzielle Vermittler wie snappcar.de, drivy.de oder turo.com. Die Kosten für privates Carsharing sind in der Regel von Auto zu Auto unterschiedlich und niedriger als bei kommerziellen Anbietern, vor allem bei größerer Entfernung und längerer Nutzung.
Carsharing-Kosten individuell prüfen
Wer seine persönlichen Carsharing-Kosten berechnen möchte, sollte zunächst Anbieter vor Ort suchen – zum Beispiel mit der Suchfunktion des Bundesverbands CarSharing. Als nächstes sollten Sie die Eckdaten für Ihre üblichen Fahrten sammeln. Welche Entfernung und Dauer? Wie groß muss das Fahrzeug sein? Ist ein fester Standort in der Nähe nötig? So können Sie Ihre genauen Carsharing-Kosten ermitteln.
Gibt es keinen kommerziellen Anbieter vor Ort, können sie…
- private Anbieter suchen, zum Beispiel über snappcar.de oder getaround.de,
- selbst ein privates Auto fürs Carsharing anbieten oder
- eine Carsharing-Initiative starten, zum Beispiel mit Unterstützung des CarSharing-Bundesverbands.
Kosten für Carsharing im Detail
Bei einigen kommerziellen Anbietern sind die Kosten für Carsharing nachts niedriger als tagsüber und an Werktagen niedriger als am Wochenende. Wer bei einem Anbieter mit Zeitpreis eine Pause einlegt (beispielsweise zum Einkaufen), zahlt teilweise eine geringere Gebühr pro Minute. Bei vielen gibt es außerdem eine Pauschale für 24 Stunden, ein Wochenende oder eine Woche. Bei mehr als 24 Stunden sind klassische Mietwagen und auch privates Carsharing meist günstiger.
Zu den Carsharing-Kosten zählen wie erwähnt bei einigen Anbietern noch eine einmalige Anmeldegebühr (meist zwischen 10 und 50 Euro). Ein Teil der Gebühr wird oft als Gutschrift erstattet. Außerdem gibt es bei einigen Anbietern monatliche Grundgebühren (in der Regel zwischen 5 und 25 Euro). Teilweise ist zwischen unterschiedlichen Tarifen zu wählen, bei denen die Zeit- oder Kilometerpreise dann niedriger sind als im Tarif ohne Grundgebühr.
Bei einem Unfall (oder ähnlichen Schäden wie Kratzern oder abgefahrenen Außenspiegeln) können beim Carsharing sehr hohe Kosten entstehen. Achten Sie deswegen auf die Selbstbeteiligung im Schadensfall, die sich bei den Anbietern stark unterscheidet. Meist liegt sie zwischen 500 und 1.500 Euro. Üblicherweise lässt sich die Selbstbeteiligung reduzieren oder ganz vermeiden: durch eine jährliche Grundgebühr (oft zwischen 40 und 100 Euro) oder eine Gebühr je Fahrt. Wer mehrere Anbieter nutzt, kann zum Senken der Selbstbeteiligung eine Versicherung abschließen (ab etwa 70 Euro pro Jahr).
Zusätzliche Kosten können beim Carsharing entstehen, wenn beispielsweise das Autos zu spät zurückgebracht wird, wenn ein Schlüssel oder die Kundenkarte verloren geht, bei Strafzetteln, Beschädigungen oder Verschmutzungen sowie bei telefonischen Buchungen. Getankt wird üblicherweise mit einer im Fahrzeug bereitliegenden Tankkarte. Es entstehen also keine zusätzlichen Carsharing-Kosten für den Treibstoff.
CO2 bei Carsharing und privaten Autos
Im Vergleich mit Carsharing-Autos sind durchschnittliche private Autos weniger modern und weniger effizient und seltener elektrisch unterwegs. Das hat nicht nur Auswirkungen auf den Verbrauch und damit die Kosten, sondern auch auf die Emissionen. Carsharing-Fahrzeuge stoßen laut Umweltbundesamt (UBA) durchschnittlich etwa 16 Prozent weniger klimaschädliches CO2 aus als vergleichbare private Fahrzeuge.
Nicht nur die Technik sorgt für weniger CO2: Jedes Carsharing-Auto ersetzt laut einer Studie des CarSharing Bundesverbands etwa 15 private Fahrzeuge. Außerdem wird Carsharing meist nur dann genutzt, wenn wirklich ein Auto nötig ist. Private Fahrzeuge dagegen werden aus Bequemlichkeit häufig auch für kurze Strecken genutzt.