Wie kann ich in Deutschland klimafreundlich reisen?

Mit dem Reisebus und der Bahn sorgen längere Reisen innerhalb Deutschlands für den geringsten CO2-Ausstoß. Nicht klimafreundlich ist es, alleine im Auto zu fahren oder zu fliegen. Bei einer Reise von Hamburg nach München und zurück zum Beispiel fallen per Bus oder Bahn mindestens 239 kg weniger CO2 an.

Es sind 19 Bäume nötig, um diese Menge CO2 zu kompensieren.

Quelle: Wie viel CO2 kompensiert ein Baum?
  • Sie möchten innerhalb Deutsch­lands klima­freund­lich ver­reisen?
  • Sie hätten gerne Tipps, um Ihre nächste Reise zu planen?
  • Sie wüssten gern mehr über die Klima­bilanz ver­schiedener Verkehrs­mittel?

Wer nicht mit dem Fahr­rad fahren oder zu Fuß gehen kann, sollte vor allem auf Bus und Bahn setzen. Das gilt im Fern­verkehr genauso wie im Nah­verkehr. Wer längere Reisen früh­zeitig plant, kann günstiger reisen und zwischen ver­schiedenen Möglich­keiten wählen. Doch auch kurz­fristig sind klima­freund­liche Reisen mach­bar, wenn einige Tipps beachtet werden (siehe auch Hinweise der Verbraucherzentrale zur aktuellen Situation).

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Welche Verkehrsmittel sind eigentlich am klimafreundlichsten? Und wie groß sind die Unterschiede wirklich? Diese nach CO2-Bilanz geordnete Liste von Verkehrsmitteln liefert einen ersten Überblick:

VerkehrsmittelCO2 pro Person und Kilometer
Reisebus29 g
Eisenbahn Fernverkehr32 g
Eisenbahn Nahverkehr57 g
Auto147 g
Flugzeug230 g

Quelle: Umweltbundesamt (bei durchschnittlicher Auslastung)

Wie groß die Unter­schiede für eine gesamte Reise sind, zeigt ein Beispiel. Dabei reist eine Person von Hamburg nach München und zurück (1.560 Kilometer). Für das Auto ist ent­scheidend, wie viele Personen mit­fahren. Ist das Auto mit vier Personen besetzt, schrumpft der Abstand zu Bus und Bahn deutlich:

  • Bus: 36 kg CO2
  • Bahn: 56 kg CO2
  • Auto (4 Personen): 74 kg CO2
  • Auto (1 Person): 295 kg CO2
  • Flugzeug: 330 kg CO2

Quelle: CO2-Rechner von Quarks

Tipps für Reisen mit Klimaschutz innerhalb Deutschlands

1. früh planen

Je früher Sie eine Reise planen, desto größer ist die Aus­wahl an klima­freund­lichen und stress­armen Alter­nativen wie Bus und Bahn - und desto niedriger sind in der Regel auch die Preise. Bei der Bahn können Sie Tickets zum Beispiel bis zu 6 Monate im Voraus buchen (ab dem Fahr­plan­wechsel im Juni und Dezember). Auch bei Bussen ist die Buchung meist vier bis fünf Monate im Voraus möglich. Einen Ver­gleich bieten Meta-Such­maschinen wie "fromAtoB" oder "Rome2rio".

2. flexibel sein

Bei Reisen am Wochen­ende, rund um Feier­tage und zu Ferien­beginn oder Ferien­ende lohnt es sich, flexibel zu sein. Wer die Haupt­reise­zeit (vor allem Freitag ab dem Mittag, Samstag sowie Sonntag ab dem Mittag) meiden kann, findet auch wenige Tage vorher noch freie Plätze und günstigere Tickets für Bus und Bahn. Wer mit Bus oder Auto fährt, sollte daran denken, dass zu Stoß­zeiten lange Staus möglich sind. Also am besten auch Abfahrten am frühen Morgen oder späten Abend prüfen, um Stress zu vermeiden.

3. Gepäck-Optionen prüfen

Wenn Sie viel oder sperriges Gepäck dabei haben, sollten Sie recht­zeitig Ihre Optionen prüfen. Denn nicht überall können Sie Gepäck­stücke wie große Sport­geräte spontan mit­nehmen. Eine Alternative zum Mit­nehmen ist das Verschicken, beispiels­weise mit dem Gepäck­service der Bahn oder anderen Paket-Dienst­leistern wie Hermes, GLS oder DHL. Fahr­räder können in vielen Bussen und Bahnen gegen Aufpreis und mit Voran­meldung mitge­nommen werden.

4. Tipps für den Bus

Je direkter die Ver­bindung, desto niedriger die CO2-Emissionen. Bei größeren Städten fahren manche Busse auch ohne Stopp vom Start zum Ziel. Direkt­verbindungen haben außer­dem den Vorteil, dass sie meist wesent­lich schneller sind. Ver­bindungen mit Umstieg sind zwar oft günstiger, aber die Strecke kann dann wesent­lich länger sein. Einen Über­blick liefern Bus-Portale wie Busliniensuche.

5. Tipps für die Bahn

Je direkter der Weg, desto besser die Klima­bilanz - das gilt natürlich auch für die Bahn. Fahren Sie zur Haupt­reise­zeiten, sollten Sie auf etwas mehr Zeit zum Umsteigen achten und einen Sitz­platz reservieren. Sonst ist bei über­füllten Zügen keine Mitfahrt gewähr­leistet. Für Familien gibt es spezielle Abteile. Wer aus­schließlich Bahn fährt, kann Such­maschinen wie Trainline nutzen. Bei der Deutschen Bahn kann gezielt nach Sparpreisen gesucht werden.

6. Tipps für das Auto

Für die Klima­bilanz einer Reise mit dem Auto ist vor allem die Anzahl der Mit­fahrerenden ent­scheidend. Deshalb sollten Sie Mit­fahr­gelegen­heiten nutzen – als Fahrer oder als Mit­fahrer. Dafür gibt es Platt­formen wie BlaBlaCar. Die ermög­lichen auch recht spontan günstige Fahrten.

7. Tipps für das Flugzeug

Falls es doch ein Flug sein muss, sind direkte Ver­bindungen zu bevor­zugen. Flüge mit Zwischen­landungen sind häufig günstiger, sorgen aber für wesent­lich mehr CO2. Die Emissionen eines Flugs können Sie kompensieren, indem Sie klimafreundliche Projekte fördern. Außer­dem sollten Sie prüfen, ob zumindest die Rück­reise mit Bus, Bahn oder Mit­fahr­gelegen­heit möglich ist.

Tipps zur aktuellen Situation für Reisende gibt es bei der Verbraucherzentrale.

Fakten im Vergleich

Wie schneiden verschiedene Verkehrsmittel bei einem durchschnittlichen Arbeitsweg ab? *

Fahrrad ca. 0 kg

ca. 0 kg
0%

E-Rad ca. 20 kg

ca. 20 kg
5%

Bus & Bahn ca. 210 kg

ca. 210 kg
53%

Auto ca. 400 kg

ca. 400 kg
100%
Quellen: Umweltbundesamt, VCD, Pendos CO2-Zähler

Fahrrad ca. 100 Euro

ca. 100 Euro
8%

E-Rad ca. 360 Euro

ca. 360 Euro
28%

Bus & Bahn ca. 690 Euro

ca. 690 Euro
53%

Auto ca. 1.300 Euro

ca. 1.300 Euro
100%
Quellen: VCD, Stiftung Warentest, EcoTopTen, Süddeutsche.de

Fahrrad ca. 32 Min.

ca. 32 Min.
70%

E-Rad ca. 26 Min.

ca. 26 Min.
57%

Bus & Bahn ca. 46 Min.

ca. 46 Min.
100%

Auto ca. 36 Min.

ca. 36 Min.
78%
Quellen: Deutsches Mobilitätspanel, Google Maps

Fahrrad ca. 225 kcal

ca. 225 kcal
100%

E-Rad ca. 170 kcal

ca. 170 kcal
75%

Bus & Bahn ca. 55 kcal

ca. 55 kcal
24%

Auto ca. 82 kcal

ca. 82 kcal
36%
Quellen: Spiegel.de, Express.de, MeinBauch.net

* Arbeitsweg von 9,6 km innerstädtisch, 230 Arbeitstage pro Jahr, 7,8 Liter Kraftstoffverbrauch (Benzin), direkte Emissionen

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