Was ist ein Passivhaus? Infos & Kosten
Das Passivhaus ist die am weitesten entwickelte Form des Niedrigenergiehauses. Es kommt fast ohne aktive Heizsysteme aus. Ein Passivhaus deckt den größten Teil seines Heizwärmebedarfs aus passiven Quellen wie Sonneneinstrahlung, Abwärme der Bewohnenden oder durch die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage.
- Sie wollen wissen, wie ein Passivhaus funktioniert?
- Interessieren Sie sich für die Kosten eines Passivhauses?
- Sie wollen wissen, wie groß der Nutzen für das Klima ist?
Vor über einem Vierteljahrhundert wurde in Darmstadt erstmals ein Mehrfamilienhaus mit einem Heizenergieverbrauch von weniger als 12 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr gebaut (zum Vergleich der Durchschnitt laut Heizspiegel 2021: 137 Kilowattstunden). Dieses Haus war der Grundstein zum Passivhaus-Konzept. Ziel des Gebäudestandards ist es, energieeffizientes, klimafreundliches und gleichzeitig wirtschaftliches Bauen zu ermöglichen, ohne auf Wohnkomfort zu verzichten.
Klimaschutz-Tipps erhalten? Jetzt Newsletter abonnieren.
Die Newsletter der co2online gGmbH enthalten auf Sie zugeschnittene Informationen über Produkte und Aktionen von co2online sowie aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich Klimaschutz und Energiesparen. Sie können den Empfang der Newsletter jederzeit widerrufen. Einen Abmeldelink finden Sie am Ende jedes Newsletters. Detaillierte Informationen zum Versand, zu Statistiken und Analysen, zu Nutzungsprofilen sowie zu Ihren Widerrufsmöglichkeiten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Welche Anforderungen muss ein Passivhaus erfüllen?
Die Anforderungen an ein Passivhaus werden durch den Passivhaus-Energiestandard beschrieben. Sie dürfen vor allem folgende Werte für die Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr, abgekürzt kWh/(m2a), nicht überschreiten:
Heizenergiebedarf | 15 kWh/(m2a) |
Primärenergieverbrauch (für restlichen Heizbedarf, Warmwasserbereitung, Lüftung und Haushaltsstrom) | 60 kWh/(m2a) |
Luftwechselrate der Gebäudehülle | n50=0,6/h |
Wärmerückgewinnung (aus der Abluft) | min. 75 Prozent |
Um diese Werte einzuhalten, werden verschiedene Maßnahmen und Elemente miteinander kombiniert:
- Passivhaus-Dämmung
- Vermeidung von Wärmebrücken
- Passivhaus-Lüftung
- Passivhaus-Heizung
- Regelung und Steuerung der Energieversorgung mit Temperaturfühlern und Sensoren
Was kosten Passivhäuser?
Ein Passivhaus ist teurer als ein konventionelles Haus. Der Grund sind die qualitativ hochwertigen Passivhaus-Komponenten wie Lüftung oder Dämmung. Für den Neubau eines frei stehenden Einfamilienhauses mit 150 Quadratmetern Wohnfläche muss mit durchschnittlichen Mehrkosten von 10.000 bis 20.000 Euro gerechnet werden.
Im Fall einer Modernisierung sind die Kosten deutlich schwieriger vorherzusagen. Hier spielen bei der Kalkulation viele Faktoren eine Rolle. So ist der Aufwand für die Dämmung oder für den Umbau der Versorgungstechnik meist höher.
In beiden Fällen gibt es zusätzliche Fördermittel: Denn je höher der Energiestandard, desto höher der staatliche Zuschuss. Und: Den höheren Baukosten stehen wesentlich niedrigere laufende Kosten fürs Heizen gegenüber. So können sich Passivhäuser mittel- bis langfristig auch wirtschaftlich rechnen.
Klimaschutz mit Passivhäusern?
Ein Passivhaus benötigt bis zu 90 Prozent weniger Heizenergie als konventionell errichtete Gebäude. Dadurch sinkt auch der Ausstoß von CO2 und anderen umwelt- und klimaschädlichen Emissionen auf ein Minimum.
Allerdings sind Passivhäuser nicht automatisch umweltfreundlicher. Wer wirklich umweltfreundlich bauen möchte, sollte bestimmte Baustoffe auswählen: aus nachwachsenden, gut recycelbaren und schadstoffgeprüften Rohstoffen und emissionsarm gefertigt.